Während der anschließenden neun zu verkostenden Weine berichtete er über Größe und Lagen der elsässischen Weinbaugebiete. In einem schmalen Streifen, der 110 km lang ist und nur 1,5 bis maximal 3 km B
Während der anschließenden neun zu verkostenden Weine berichtete er über Größe und Lagen der elsässischen Weinbaugebiete. In einem schmalen Streifen, der 110 km lang ist und nur 1,5 bis maximal 3 km Breite hat, befindet sich die ca. 15.000 ha große Weinanbaufläche des Elsass. Württemberg baut zum Vergleich auf ca. 11.000 ha Weine an. Bei uns haben die Rotweine eine deutliche Dominanz, im Elsass werden zu 90 % Weißweine produziert.
Bei dem regen Gedankenaustausch während der Verkostung wurden mehrere Unterschiede zwischen der hiesigen Weinproduktion und den jeweiligen gesetzlichen Vorgaben für Sorten, Anbau und Herstellungsmethoden in Frankreich herausgearbeitet. Deutlich ist, dass der Staat in Frankreich viel mehr reguliert, die Weißweine dort gerne in älteren Jahrgängen konsumiert werden und daher z.B. ein Riesling „viel weniger frisch, aber cremiger, gereifter und dennoch geschmeidig auf württemberger Zungen wirkt“, wie einer der Verkoster formulierte. Besonders ein Grand Crue Sylvaner des Jahres 2021– von einem seit dem 16. Jahrhundert existierenden 30 ha umfassenden Weinbaubetrieb im elsässischen Mittelheim – hatte es dem Kollegium angetan. Als dann jedoch die Flaschenpreise vom Referenten genannt wurden: „dieser feine Spätburgunder 25 €, der Riesling hier 31 € und dieser dort 40 €“, zögerten doch einige Besucher, ob sie so viel für eine Flasche zahlen wollten.
Nach zwei Stunden endete dieses zweite wirklich gelungene Weinkolleg von Andreas Reichert, bei dem sich die Gäste mit lang anhaltendem herzlichem Applaus und großzügigen Spenden fürs Vinothek-Sparschwein bedankten.
Von seiner kürzlich mit dem Weinclub Bietigheim durchgeführten Reise durch mehrere elsässische Weinbaubetriebe hatte der ehemalige Kellermeister der Kellerei Cleebronn-Güglingen, Andreas Reichert, für
Von seiner kürzlich mit dem Weinclub Bietigheim durchgeführten Reise durch mehrere elsässische Weinbaubetriebe hatte der ehemalige Kellermeister der Kellerei Cleebronn-Güglingen, Andreas Reichert, für das Mai-Weinkolleg der „Freunde der Vinothek Bönnigheim“ neun ausgewählte Elsässer Weine zu einer gut besuchten Weinprobe für die Gäste und Vinothekare mitgebracht. Da dieses Kolleg in das 60. Jubiläumsjahr der Partnergemeinden Rouffach und Bönnigheim fällt, steuerte Bürgermeister Albrecht Dautel großzügig zwei Flaschen eines Rouffacher Auxerrois zu dieser öffentlichen Weinprobe bei.
Den Auftakt machte ein Elsässer Crémant zu dem der Referent die unterschiedlichen Herstellungsmethoden von Schaumweinen in Deutschland und Frankreich ausführlich erklärte. Besonders beeindruckend war sogar für die langjährigen Freunde und Besucher des Kollegs, dass die Trauben für einen Champagner oder auch für die nach „Champagnerart“ hergestellten Crémants immer eine sanfte Ganztraubenpressung erfahren müssen und nicht abgebeert werden, damit nicht zu viele Gerbstoffe über die verletzten Schalen in die Grundweine gelangen. Diese seien nämlich verantwortlich dafür, dass die Perlage der in feinen Bläschen aufsteigenden Kohlensäure sich während der mindestens neun Monaten dauernden Flaschengärung nicht richtig entwickelt. „Dann entweicht die Kohlensäure sofort beim Öffnen der Flasche und man hat nach kurzer Zeit ein Stillgetränk im Glas.“, so Andreas Reichert.