Geschichtsverein
1525 – ein Wurzeljahr der Demokratie
Es begann mit der Forderung, das „alte Recht“ wieder herzustellen.
Die Bauern waren zornig, dass ihnen die Herren ihre überkommenen Rechte wegnehmen wollten: die Nutzung des Gemeinbesitzes, das Sammeln von Holz im Wald und das Jagen. Die adligen Grundherren hatten sich die Gemeindeäcker und Gemeindewiesen widerrechtlich angeeignet und zertrampelten auf ihrer Jagd die Felder. Die Bauern forderten nicht allein die Allmende zurück, sondern darüber hinaus die Abschaffung der Leibeigenschaft und die Verringerung der von den Herren geforderten erhöhten Lasten und Abgaben.
Sie wünschten sich nicht länger geschunden zu werden. Hinzu kam die neue, noch immer aktuelle, Vision einer „brüderlichen Gerechtigkeit“. Die Ressourcen der Schöpfung sollten miteinander geteilt und eine Ordnung wieder hergestellt werden, in der das (alte) Recht herrscht und nicht die Willkür der Herren.
Das Recht musste in der Sicht der Bauern billig und sittlich sein und damit der natürlichen Weltordnung entsprechen. Damit war es letztendlich auch göttlich und: das alte Recht war nicht nur unverjährbar, es stand letztendlich über dem Staat.
Von Gott stammend waren die, die es ändern wollten, Mächte des Nichtrechts, des Unrechts, des Bösen. Der Kampf gegen sie war kein Rechtsbruch, sondern ein Akt der Rechtswahrung und in Folge eine höchst sittliche Pflicht. Ihre Forderungen fassten sie in 12 Artikeln zusammen.
- 1525 – ein Wurzeljahr der Demokratie
- Vier Kirchheimer schworen Urfehde